Schulbildung
Mehr Schulautonomie und die Pflicht von praktischer Arbeitserfahrung sind wichtige Neuerungen der jüngsten Schulreform. Damit steht das dreigliedrige Schulsystem (Grundschule, Mittelschule und die zweizügige Oberschule), das von rückgehenden Schülerzahlen aufgrund des demografischen Wandels charakterisiert ist, auch bei Schulorganisation, Lehrerkompetenzen und Zusammenarbeit mit Unternehmen vor großen Herausforderungen.
Grund- und Mittelschule werden in Italien gemeinsam besucht. Mit 14 Jahren wählen ca. 80% der Schüler eine Oberschule: das Gymnasium mit unterschiedlichen Zweigen oder beruflich ausgerichtete Fachoberschulen mit allgemeinem Abitur in z.B. Informatik und Kommunikationstechnologien, Elektrotechnik und Mechatronik, Landwirtschaft, Wirtschaft, Gastronomie und Tourismus. Etwa 20% der Schüler besucht ein regionales Berufsausbildungszentrum.
Bei Inklusion nimmt Italien seit über 20 Jahren eine Vorreiterrolle ein. Der Anteil der Schulabbrecher liegt mit 13% über dem europäischen Durchschnitt, im Veneto mit 8% darunter. Schüler mit Migrationshintergrund, Autoritätskrise bei Eltern und Lehrern und hohe Jugendarbeitslosigkeit haben weitreichende Auswirkungen auf die Lernmotivation. Erweiterte Autonomie lässt andererseits der einzelnen Schule mehr Freiraum, um die Lernziele mit innovativer Didaktik zu erreichen.
Die Studienreise sieht unter anderem folgende Argumente vor:
- Aufbau des Schulsystems
- Inklusion in der Klasse
- Innovations- und Unternehmensgeist
- Schulautonomie
- Lehrerausbildung und -einstellung
- Lehr- und Lernmethoden
- Digitalisierung im Unterricht
- Übergang Schule-Unternehmen
- Integration von Schülern mit Migrationshintergrund
- Elternarbeit
- Berufsorientierung und -beratung für Schüler und Eltern
- Praktikum in Italien
Während des Trainingskurses werden öffentliche und private Schulen, staatliches Schulamt, Stadtverwaltungen und Universität besucht. Dabei stehen Kollegen*innen, Experten*innen, Schulleiter*innen und Entscheidungsträger*innen als Referenten und Gesprächspartner zur Verfügung. Ziel ist es, die italienische Situation und die Akteure aus erster Hand kennenzulernen. Es besteht die Gelegenheit, Kontakte für Austauschprojekte zu schließen.
Die Studienreise richtet sich an Lehrer*innen, Didaktik-Koordinatoren*innen, Leitungspersonal und Schulamt.
Bei Gruppenanmeldung wird das Programm laut Schulform ausgerichtet. Die Programmdauer kann individuell festgelegt werden und zwischen 2 und 5 Programmtagen betragen. Eurocultura organisiert auf Wunsch die Hotelunterkunft und ein soziokulturelles Beiprogramm.

Das Programm findet in Vicenza, Venedig und Verona oder Padua statt und lässt ausreichend Zeit, die Sehenswürdigkeiten dieser Städte und die kulinarische Vielfalt Italiens zu genießen.